26.05.2022 Am gestrigen Samstag bin ich mit Zazu zur Hauptprüfung ober der Erde (PoE) in Telfs/Tirol angetreten. Endlich einmal eine Prüfungsmöglichkeit, mit wenig Anfahrt :-) Da ich weiß, dass ich mit Zazu keinen guten Prüfungsschweißhund am Riemen habe, habe ich immer wieder riesig großen Bammel vor dem ersten Teil. Das bringt mich wirklich aus der Fassung und macht mich wahnsinnig nervös.
Aber trotzdem nehme ich es immer so an, wie es ist.
Die Hauptprüfung ober der Erde besteht aus mehreren Fächern: - Schußfestigkeit (wird hinzu gezogen) - Spurlaut (wird hinzu gezogen) - 600m Übernacht-Schweißfährte - Gehorsam
- Stöberteil
Mit der Startnummer 5 starteten wir also als letztes Gespann auf der Fährte.
Wie ich es schon wusste, startete Zazu wieder total super. Die ersten 300m ging sie wie auf Schienen und ich falle jedes Mal drauf an, dass ich denselben Gedanken habe: "wow, das geht ja super!" Und sobald dieser Gedanke im Kopf ist/war, fängt es an, Zazu benimmt sich selbst wie ein Reh. Sie springt plötzlich weg nach links, dann rechts und ich weiß wieder nicht, wie es jetzt weiter geht. Gestern fing sie auch noch an, teils jiffend im Riemen zu stehen. Okay, dann weiß ich wenigstens, dass es da nicht weiter geht aber sie wieder zurück auf die Fährte zu animieren funktioniert auch nie. Und an diesem Punkt muss ich jedesmal einfach die Richtung mit ihr nehmen, die sie dann für richtig hält (nicht jiffend). Die war bisher auf allen Prüfungen falsch .... (bitte laut lachen). Ständig erhalte ich in diese Situation den ersten Abruf. Zumindest weiß ich dann wieder weiter und auch Zazu lässt sich dann oft wieder korrigieren und wir ziehen die nächsten Meter wieder bis zum nächsten Hüpfen. Und so geht es ständig weiter bis zum Endstück. Aber was solls, es ist wie es ist.
Mit zwei Abrufen sind wir gestern durch die 600m-Übernachtfährte gekommen.
Der nächste Teil war der Gehorsam. Der Gehorsam besteht auch 3 Einzelfächern: die Ablage außer Sichtweite des Hundeführers mit Schußabgabe, Revierführigkeit und die Standruhe während einer simulierten Drückjagd. Die Revierführigkeit habe ich angeleint gemacht, da ich weiß, dass sie entweder einfach stehen bleibt oder losdüst. Die Ablage war kein Problem und die Standruhe ebenfalls nicht. Hier konnten wir also punkten :-) Und stöbern.... eigentlich bedarf es keine Erzählung :-D Ich schnalle sie und sie geht. Sie ist zwar gestern nicht gleich so losgestürmt wie ich es eigentlich gewohnt bin (es war einfach nicht der 6. Gang, sondern der 4. oder 5.) aber sie löst sich völlig problemlos. Bleibt auch nicht kleben o.s. Sie ist gleich weg in den Bestand und zeigte eine schöne Stöberarbeit. Und wie das auf Prüfungen manchmal doch immer wieder gut funktioniert, kam sie auf meinen Rückruf auch recht gut zurück.
Und somit konnten wir die PoE mit 75 Punkten im II. Preis bestehen. Ich bin wirklich super zufrieden, weil ich einfach weiß, dass die Kunstfährten immer unser Problemfeld bleiben wird und das die Punkte nimmt.
Zwar wirklich schade aber das ist so. Ich werde nicht mehr aus dieser Schwäche versuchen eine Stärke zu machen. Im letzten Jahr habe ich über mehrere Monate, im ca. 10 Tages-Rhythmus, mit Zazu probiert, intensiv die Fährtenarbeit in den Vordergrund zu stellen. Keine Chance auf Besserung... wurscht.
Ich DANKE der Sektion Tyrol, den drei Richtern und besonders unserem Reini, der sein Revier zur Verfügung gestellt hat.
Und auch an dieser Stelle einen herzlichen Gruß an jeden Teilnehmer, die übrigens aus OÖ, Kärnten, Tirol und Südtirol bestand, wir waren eine großartige Truppe!
Neben den ganzen Prüfungen die ich mit meinen Hunden mache, sind es ja auch Jagdhunde. Und so wurden wir noch drei Tage vor der Prüfung erneut zu einer Suche gerufen. Der Schütze fand seinen beschossenen Bock nicht. Zazu und ich rückten also raus und nach rascher Suche, ca. 300m im hohen Bewuchs, hangabwärts, konnten wir den bereits verendeten Bock finden!
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